WLAN hat Vorfahrt – Digitalminister fordert 6‑GHz‑Band
In einem Brandbrief an Bundesdigitalminister Karsten Wildberger fordern Vertreter der Breitband‑ und Energiewirtschaft – darunter Deutsche Glasfaser, EWE TEL, Fritz, HPE und NetCologne – das komplette obere 6‑GHz‑Band (6425–7125 MHz) für die lizenzfreie Nutzung durch WLAN. Ziel ist, die Einführung von Wi‑Fi 7 zu beschleunigen und die volle Leistungsfähigkeit der in Deutschland errichteten Glasfasernetze zu sichern.
Mobilfunkanbieter beanspruchen denselben Frequenzbereich für 5G und höhere Mobilfunkdichten. Die Unterzeichner argumentieren, dass eine gemeinsame Nutzung technisch nicht sinnvoll sei und dass Mobilfunk das Band höchstwahrscheinlich nur in Ballungsräumen ausnutze, während WLAN bereits flächendeckend in Wohnungen und Büros eingesetzt wird. Für Admins bedeutet dies: Ein beschleunigtes Spektrum könnte die Datenlast im Hausnetz reduzieren, erfordert jedoch neue 6‑GHz‑fähige Wi‑Fi‑Hardware und entsprechende Kanalplan‑Management‑Strategien.
Meinung: Die Forderung nach Freigabe des oberen 6‑GHz‑Bands für WLAN ist nachvollziehbar, wenn man die erwarteten Durchsatz- und Latenzvorteile von Wi‑Fi 7 berücksichtigt. Jedoch muss die EU‑Radio‑Spectrum‑Policy‑Group sorgfältig abwägen, ob ein vollständiger Ausschluss von Mobilfunkanwendungen wirklich die effizienteste Nutzung der Frequenzressourcen darstellt. Ein ausgewogener Ansatz – etwa durch Zeit‑ oder Flächenzuteilung – könnte beiden Seiten Nutzen bringen, ohne die Entwicklung neuer WLAN‑Hardware zu bremsen.

Leave a Reply